Sonia Marmen – Lanze und Rose

AutorSonia Marmen
TitelLanze und Rose
OriginaltitelLa Saison des Corbeaux
ÜbersetzerBarbara Röhl
SerieCœur de Gaël Band 2
Seitenzahl829
VerlagBlanvalet
ISBN978-3-442-36570-8
Bewertung

Inhalt
Schottland, 1715: Seit etwa zwanzig Jahren lebt Caitlin mit ihrer kleinen Familie im Tal von Glencoe. Die schrecklichen Ereignisse, die in dem Tal geschehen sind, sind aber noch nicht vergessen.
Während eines Raubzugs trifft Caitlins Sohn Duncan auf ein Mädchen, das ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf will: Marion Campbell, ausgerechnet die Enkelin des Mannes, der damals das Gastrecht missbraucht und ein Massaker befohlen hat!
Doch jetzt ist keine Zeit für die Gedanken an ein Mädchen, denn Krieg steht vor der Tür. Die Schotten sammeln sich, um für ein unabhängiges Schottland und für James Stewart zu kämpfen, und da können die Männer in Caitlins Familie natürlich nicht zurückbleiben…

Meine Meinung
Auch wenn die Inhaltsangabe eine Liebesgeschichte vor historischer Kulisse erwarten lässt, handelt es sich schwerpunktmäßig um einen historischen Roman, der sich mit der schottischen Geschichte und dem ersten Jakobitenaufstand beschäftigt. Und so sollte man sich hier auch bewusst sein, dass es sich nicht unbedingt um leichte Lektüre handelt, die man mal eben so nebenbei liest. Zwar ist der Schreibstil wie schon im ersten Band nicht allzu kompliziert gehalten, doch geht es hier auch viel um Politik, und bei den ganzen Campbells kann man durchaus durcheinander kommen. Ein Stammbaum hilft ein wenig dabei, den Überblick zu behalten.
Da die meisten Männer aus Caitlins Familie sich an dem Aufstand beteiligen, bleibt es nicht aus, dass auch dieser beschrieben wird. Auch wenn nicht allzu sehr ins Detail gegangen wird, wird deutlich, wie brutal die Kämpfe waren, und die Autorin scheut auch nicht davor zurück, liebgewonnene Personen sterben zu lassen.
Während die Szenen um Duncan in der dritten Person beschrieben sind, kommt auch Caitlin wieder als Ich-Erzählerin zu Wort, die im Dorf zurückgeblieben ist und um ihre Lieben bangt. Am Anfang hat es mich ein wenig gewundert, dass sie überhaupt wieder eine der Hauptpersonen ist, ist dies doch eher ungewöhnlich für einen zweiten Band, der eine Generation später spielt, doch ihre Geschichte ist noch nicht fertig erzählt. Mir war ihr Anteil allerdings zu lang und zu ausführlich, er hätte gerne kürzer sein dürfen.
Während der letzte Band stellenweise doch sehr vorhersehbar war, insbesondere, da sich Handlungen regelmäßig wiederholt haben, ist dies hier nicht der Fall. Auch die Darstellung der Personen gefällt mir hier wesentlich besser, was aber auch an der Erzählperspektive liegen kann.
Vorwissen aus dem ersten Band ist nicht zwingend nötig, da eine Inhaltsangabe des ersten Bandes vorhanden ist, die fast alle wichtigen Punkte zusammenfasst.
Wie schon im Vorgänger gibt es hier wieder etliche gälische Ausdrücke, die direkt im Anschluss in Übersetzung wiedergegeben werden oder aber durch Fußnoten erklärt werden. Außerdem werden Fußnoten genutzt, um politische Zusammenhänge darzustellen. Hier hätte mir ein Glossar am Ende des Buches besser gefallen, um zwischendurch nachschlagen zu können.
Es hat mich ein wenig gewundert, dass die Enkelin des Campbell hier den Namen Marion erhält, der so gar nicht schottisch klingen mag. Immer mal wieder zwischendurch wird sie Mhórag genannt, was dann direkt wieder mit Marion übersetzt wird, doch warum hat sie nicht direkt den schottischen Namen erhalten?

Fazit
Besser als der erste Band. Wer sich für schottische Geschichte interessiert und gerne auch mal eine Liebesgeschichte liest, kann hier gerne genauer hinschauen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte stimmen Sie der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Webseite zu.