Mariella Righini – Die Florentinerin

AutorMariella Righini
TitelDie Florentinerin
OriginaltitelFlorentine
ÜbersetzerSylvia Antz
Seitenzahl295
VerlagHeyne
ISBN3-453-12434-0
Bewertung

Inhalt
Florenz, 15. Jahrhundert: Die 16-jährige Simonetta wird mit Marco Vespucci verheiratet, doch der Lebemann kann mit Frauen wenig anfangen, am allerwenigsten mit seiner eigenen Ehefrau, die von ganz Florenz aufgrund ihrer Schönheit und ihres Auftretens bewundert wird. Als Giuliano de Medici Simonetta das erste Mal sieht, ist auch er direkt von ihr verzaubert. Über Jahre hinweg begegnen sich die beiden jungen Menschen immer wieder, oft aber auch nur aus der Ferne, doch nach und nach bahnt sich eine platonische Liebe an, der die beiden aber nicht nachgeben dürfen, da Simonetta schließlich verheiratet ist.

Meine Meinung
Die Geschichte, wie man sie in der Zusammenfassung lesen kann, klingt ja sehr interessant. Wie lesenswert könnte der Roman sein, wenn denn mal etwas passiert wäre! Die Hauptpersonen beschreiben nahezu abwechselnd, wie dieses oder jenes Fest verlaufen ist, wie sie diesen Maler getroffen oder bei jenem Ereignis mitgewirkt haben, ab und zu auch, dass sie den jeweils Anderen aus der Ferne gesehen haben. Über einen Großteil des Buches ist wirklich kaum mehr passiert, und dieses Wenige wurde dann auch noch durch einen verschachtelten Satzbau so verfasst, dass ich manche Sätze doppelt und dreifach lesen musste. Dazu kam dann an einigen Stellen noch die Auzählung etlicher Hunde- und Pferdenamen, die für die Geschichte selbst keinerlei Relevanz hatten. Diese hätte sich die Autorin durchaus sparen können, war es doch so schon schwer genug, die Fülle der Personen im Auge zu behalten. Zudem hatte ich auch das Gefühl, eher einen Roman über die Kunst der Renaissance, insbesondere Sandro Botticellis, zu lesen, denn eine Geschichte über die erwähnte Liebesbeziehung. Da ich sehr wenig über die historischen Hauptpersonen weiß, die tatsächlich gelebt haben, kann ich nicht beurteilen, inwiefern die Autorin an die Tatsachen gehalten hat und wo noch Spielraum gewesen wäre. Doch kann ich mir vorstellen, dass die Thematik durchaus noch Raum für mehr hergegeben hätte. So fliegen die Jahre nur so dahin, in denen nahezu nichts passiert, ich kann so nicht wirklich nachvollziehen, wie sich die beiden ineinander verliebt haben sollen: Können sie sich überhaupt kennen, oder beruhen diese tiefen Gefühle nicht nahezu ausschließlich auf Äußerlichkeiten und Hörensagen?

Fazit
Aus der Geschichte hätte man so viel mehr machen können! Stattdessen verliert sich die Autorin in Nebensächlichkeiten und langen, unnötigen Beschreibungen. Für mich leider enttäuschend.

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