Judith Merkle Riley – Die Zauberquelle

AutorJudith Merkle Riley
TitelDie Zauberquelle
OriginaltitelThe Water Devil
ÜbersetzerDorothee Asendorf
SerieMargaret of Ashbury Band 3
Seitenzahl319
VerlagBastei Lübbe
ISBN978-3-404-12679-8
Bewertung

Inhalt
London, 1360: Margaret de Vilers hat eigentlich alles im Leben, um glücklich zu sein: Zwei wilde Töchter, einen kleinen Sohn, einen gesunden Mann, den sie liebt – wäre da nicht der Schwiegervater, ein Griesgram, der ihr Leben immer wieder durcheinander bringt und der ständig in Geldnöten steckt.
Auch als er dieses Mal unangemeldet vor der Tür steht, soll Margaret aushelfen, denn Nachbarn der Familie de Vilers beanspruchen einen Teil des Landes für sich, ausgerechnet den, auf dem eine angeblich verzauberte Quelle liegt, als Beweis für den Besitzanspruch wird eine alte Urkunde vorgelegt. Doch Margaret kennt die richtige Leute, und so wird bald ein Plan geschmiedet…

Meine Meinung
In meiner Jugend habe ich die Bücher von Judith Merkle-Riley geliebt, sie waren mein Einstieg in die Welt der historischen Romane. Als ich die ersten beiden Bände vor ein paar Monaten mal wieder hervorgeholt habe, hat mir Die Stimme auch wieder ganz gut gefallen, mit Die Vision konnte ich im Vergleich allerdings wenig anfangen, zu abstrus waren einige Handlungen, und die vielen Geister waren mir einfach zu viel. Dieser dritte Band orientiert sich dagegen wieder eher am ersten, und auch wenn der Roman an sich nicht allzu ernst zu nehmen ist, kam er mir dann doch nicht ganz so abwegig vor wie der zweite Band.
Die Handlung ist an sich nichts Besonderes, Margaret und ihre Freunde nutzen alle zur Verfügung stehende Mittel, um eine bessere Fälschung als die Gegenpartei abzuliefern. Dabei ist eine Quelle, die von einem heidnischen Wassergeist bewohnt sein soll, von besonderer Bedeutung. Auch hier gibt es wieder viel überzogenen Humor, der deutlich macht, dass dieser Roman nicht allzu ernst genommen werden will, dabei wird wesentlich seltener als in Die Vision die Grenze zur Albernheit übertreten.
Der Inhalt gibt nicht allzu viel her, und so machen die innerfamiliären Probleme einen Großteil der Handlung aus: Margarets Töchter, die lieber Jungen wären und ständig neue Streiche aushecken, die rollige Lady Petronilla, die den gesamten Haushalt schikaniert und auf alle herabblickt, Hugo, der alle möglichen Moden mitmachen muss, dabei aber keinerlei Talent aufweist, und natürlich Margaret, die hin und wieder leuchtet und göttliche Stimmen hört.
Die Charaktere sind stark überzogen dargestellt, die zum Teil gewissen Klischees entsprechen, doch auf eine klare Einteilung in Schwarz und Weiß wird dabei weitestgehend verzichtet.
Leider gibt es gelegentlich Unstimmigkeiten zwischen den Bänden. So wird hier beispielsweise erwähnt, dass die Kapelle heruntergekommen und kahl ist, dabei wurde sie im letzten Band durch Margarets Unterstützung hergerichtet und sogar mit Malereien verziert. Das ist schade, scheint es doch so, als hätte die Autorin selbst keinen Überblick über bisher Erzähltes gehabt.
Der Sprachstil ist locker, manchmal ein wenig flapsig, im Großen und Ganzen passt er damit zur Handlung, die sich auch nicht ernst nimmt. Auffällig ist, dass die Sätze, die Sir Hubert brüllt, entsprechend in Großbuchstaben gedruckt sind, so dass sein lautes Auftreten gleich auf den ersten Blick sichtbar wird. Erzählt wird, wie schon im zweiten Band, abwechselnd in der Ich-Perspektive aus Margarets Sicht und aus der eines auktorialen Erzählers, so dass man auch hier teilweise zwei Beschreibungen zu einer Szene bekommt.
Der historische Hintergrund spielt im Gegensatz zu den ersten Bänden der Reihe eine untergeordnete Rolle, nur gelegentlich werden geschichtliche Ereignisse aufgegriffen, die für die Handlung jedoch weitestgehend unwichtig sind.

Fazit
Dieser abschließende Band der Reihe bringt wenig Neues, war doch die Geschichte schon in Die Vision zu einem zufriedenstellenden Abschluss gekommen. Wer also mit dem bisherigen Ende zufrieden war, sollte diesen dritten Band am besten nicht lesen, für mich wurde die Reihe durch Die Zauberquelle jedoch noch einmal aufgewertet.

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