Barbara von Bellingen – Die Hetze

AutorBarbara von Bellingen
TitelDie Hetze
SerieGret Grundlin Band 3
Seitenzahl349
VerlagEcon
ISBN3-612-25077-9
Bewertung

Inhalt
Köln zur Karnevalszeit 1501: Als Gret Grundlin erfährt, dass zwei Bettelkinder, die sie selbst kennt und mag, vermisst werden, erklärt sie sich sofort bereit, bei der Suche zu helfen.
Nun überschlagen sich die Ereignisse: Ein Junge wird von einem gefährlichen Hund bedrängt, andere Bettelkinder verschwinden spurlos, und dann wird der Spross einer angesehenen Familie mit schweren Bisswunden nach Hause gebracht – angeblich stammen diese von einem Wolf. Und dann taucht auch noch ein Hund bei Gret zu Hause auf, den sie bei sich aufnimmt.
Währenddessen versucht sie weiter, hinter das Verschwinden der Kinder zu kommen. Hilfe erhält sie dabei von dem Langen Friedel, der selber Jagdhunde ausbildet.

Meine Meinung
Wieder ist Gret allzu voreilig und zögert nicht, sich in Gefahr zu begeben, ohne vorher andere Menschen über ihr Vorhaben zu informieren. Im Vergleich zum ersten Band – den zweiten kenne ich nicht – hat sie sich nicht groß weiterentwickelt. Sie ist noch immer schlagfertig und nicht auf den Mund gefallen und weiß ihren Dienstherrn zu händeln, ist bei ihren Nachforschungen unvorsichtig. Auch das Bild, das sie von sich selbst hat, hat sich nicht gewandelt, sie sieht sich weiterhin als graue Maus, dabei zeigen nicht wenige Männer Interesse an ihr.
Wie schon im ersten Band ist der Großteil des Romans in Hochdeutsch gehalten, in wörtlicher Rede wird aber gelegentlich Dialekt verwendet, je nachdem, mit wem Gret sich gerade unterhält. Dabei wird dieser Dialekt nur von Personen aus der Unterschicht verwendet, von Gassenkindern und lichtscheuem Gesindel, während die Kinder aus ehemals gutem Haus weiter Hochdeutsch reden. Der kölnische Dialekt ist dabei gut lesbar und macht die Unterschiede zwischen den Schichten deutlich.
Dieser historische Krimi hat mich leider nur wenig über den Täter und die Gründe für seine Tat rätseln lassen, denn schon nach wenigen Seiten hatte ich eine Ahnung, was es mit dem verschwinden der Kinder auf sich hat. Dies ist ein wenig schade, da mir der Ansatz gut gefällt und einige interessante Ideen aufgeworfen werden. Und so war der Krimi nur gegen Ende hin kurz spannend. Dafür war es aber ganz nett zuzusehen, wie Gret ihre eigenen Schlüsse zieht, die durchweg logisch und nachvollziehbar sind.
Bei meiner Ausgabe fehlen leider in mindestens drei Fällen Teile eines Satzes, möglicherweise jeweils eine Zeile, die bei der Drucklegung ausgelassen wurde. Dies ist ärgerlich, doch zumindest waren diese nicht allzu wichtig für die Zusammenhänge.

Fazit
Ein historischer Krimi, dessen Auflösung leider recht offensichtlich ist und der einfach zu wenig Raum bietet, um die Zeit lebendig werden zu lassen. Dabei lässt er sich allerdings schnell lesen und vermag über wenige Stunden durchschnittlich zu unterhalten.

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